Die religiöse Ehrfurcht vor dem, was unter uns ist, umfaßt natürlich auch die Tierwelt und legt den Menschen die Pflicht auf, die unter ihm entstehenden Geschöpfe zu ehren und zu schonen. Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen wieder zurück. Solange die Menschen die wandelnden Gräber der von ihnen ermordeten Tiere sind, wird es Krieg geben auf der Erde. Wahre menschliche Kultur gibt es erst, wenn nicht nur Menschenfresserei, sondern jede Art des Fleischgenusses als Kannibalismus gilt. Rein durch ihre physische Wirkung auf das menschliche Temperament würde die vegetarische Lebensweise das Schicksal der Menschheit äußerst positiv beeinflussen können. Ich bin sowohl Vegetarier als auch leidenschaftlicher Anti-Alkoholiker, weil ich so besseren Gebrauch von meinem Gehirn machen kann. Die Vernunft beginnt bereits in der Küche. Wer gegen Tiere grausam ist, kann kein guter Mensch sein. Es wird ein Tag kommen, an dem die Menschen über die Tötung eines Tieres genauso urteilen werden, wie sie heute die eines Menschen beurteilen. Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben. Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück. Sie haben soeben zu Mittag gegessen; und wie sorgfältig auch immer das Schlachthaus in einer taktvollen Entfernung von einigen oder vielen Kilometern verborgen sein mag: Sie sind mitschuldig. Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandeln. Wir brauchen für Tiere keine neue Moral. Wir müssen lediglich aufhören, Tiere willkürlich aus der vorhandenen Moral auszuschließen. Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes. Je früher unsere Jugend von sich aus jede Rohheit gegen Tiere als verwerflich anzusehen lernt, je mehr sie darauf achtet, daß aus Spiel und Umgang mit Tieren nicht Quälerei wird, desto klarer wird auch später ihr Unterscheidungsvermögen werden, was in der Welt der Großen Recht und Unrecht ist. Seid gut zu den Menschen, zu den Pflanzen und zu den Tieren! Hetzt weder Menschen noch Tiere, noch fügt ihnen Leid zu. Man darf nicht essen, was ein Gesicht hat. Wenn der moderne Mensch die Tiere, deren er sich als Nahrung bedient, selbst töten müßte, würde die Anzahl der Pflanzenesser ins Ungemessene steigen. Es denkt der Mensch, zufrieden froh: Ich bin kein Schlächter, blutig roh; doch da der Mensch kein Wurstverächter, so trägt die Mitschuld er am Schlächter. Das Tier hat ein fühlendes Herz wie Du. Das Tier hat Freude und Schmerz wie Du. Das Tier hat einen Hang zum Streben wie Du. Das Tier hat ein Recht zu leben wie Du. Das Fleisch, das wir essen, ist ein mindestens zwei bis fünf Tage alter Leichnam. Nicht eine milde Form der Schlachtung, sondern ihre Beseitigung soll man anstreben. Je mehr man das Schlachten "human" zu gestalten sucht, desto mehr stärkt man die Sache der Metzgerei selbst. Ein wirklich konsequenter Standpunkt des Tierschutzes wird erst dann gewonnen sein, wenn die Menschheit sich entschlossen haben wird, das Töten und Essen der Tiere aufzugeben. Es ist die Anonymität unserer Tieropfer, die uns taub macht für ihre Schreie. Ehrfurcht vor dem Leben bedeutet Abscheu vor dem Töten. Fleisch ist ein Stück Lebenskraft, solange es lebt. Wenn es um Tiere geht, wird jeder zum Nazi... Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka. Ich bin seit zwölf Jahren Vegetarier. Und ich war noch nie ernsthaft krank. Vegetarische Ernährung stärkt das Immunsystem. Ich glaube, daß Fleisch krank macht. Nun kann ich Euch in Frieden betrachten; ich esse Euch nicht mehr. Ein Beweis, daß der Geschmack für Fleischkost dem Menschen nicht natürlich ist, liegt auch darin, daß die Kinder eine Abneigung gegen solche Speisen haben. Liebe die Tiere, liebe jegliches Gewächs und jegliche Dinge! Wenn Du alles liebst, so wird sich Dir das Geheimnis Gottes in allen Dingen offenbaren, und Du wirst schließlich alle Welt mit Liebe umfassen. Echtes Christentum kann und muß ohne Fleisch auskommen. Denn wie kann man eine eigene Humanität, eine eigene Menschlichkeit, eine eigene Vervollkommnung ansteuern und realisieren, wenn man zugleich weiß, daß man unsere Brüder und Schwestern, die Tiere, tötet. Es ist unmöglich, eine höhere Spiritualität zu erreichen, wenn man Tiere schlachtet.
Wer einen Ochsen erschlägt, ist gleich einem, der einen Mann erschlägt! Das 5. Gebot: "Du sollst nicht töten" Dann sprach Gott: "Hiermt übergebe ich Euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen." Und
Gott sprach: "Ich habe euch alle Arten von Getreide und Früchten zur Nahrung
gegeben; aber für die wilden Tiere und für die Vögel habe ich Gras und Blätter
als Nahrung geschaffen." Ihr dürft kein Fleisch mit Blut darin
essen, denn im Blut ist das Leben. |